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Kira Zickzacklauf der Gefühle

von Sarah Baumgärtner aus Löchgau

Alles ist gut, denkt Kira. Sie hat einen Freund, Louis. Mit ihren Freundinnen ist auch wieder alles in Butter. Aber so einfach soll es nicht sein. Was ist mit dem Schiedsrichter los? Was will Jan von ihr? Warum lügt Louis manchmal? Wieso schließen ihre Freundinnen sie aus? Dann sitzt auch noch Sven im Gefängnis, für etwas was er nicht getan hat. Doch wie kann Kira das beweisen? Ihre Gefühle spielen verrückt und von einem Hoch fällt sie ins nächste Tief.

Foto: Fotostudio Feuerstein, Freudental

Foto: Fotostudio Feuerstein, Freudental

Sarah Baumgärtner wurde im Jahr 2001 geboren. Sie lebt mit ihrem Vater und ihren beiden jüngeren Geschwistern in der Nähe von Besigheim. Zurzeit besucht sie die Maximilian-Lutz-Realschule in Besigheim. Neben dem Schreiben ist sie auch von dem Fach Mathematik fasziniert. In ihrer Freizeit beschäftigt sich Sarah mit Lesen, Malen und Karate. Mit dem Schreiben begann sie vor mehr als einem Jahr. „Kira startet durch“ ist Sarahs erstes geschriebenes Buch, für das sie lediglich ein halbes Jahr benötigte.
Sarah Baumgärtner

Preis: 10,70 €
voraussichtlicher Erscheinungstermin Winter 2017/18

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Leseprobe

Wochenende
Es ist Sonntag und ausschlafen angesagt. Gestern waren wir in Oberndorf, es war einfach Hammer! Ich bewundere meinen Pokal, den ich neben die anderen gestellt habe. Er ist wunderschön. Ich räkele mich in meinem Bett. Was soll ich heute wohl machen? Genau, ich muss Französisch lernen. Wir schreiben nächste Woche eine Arbeit. Super! Den Test haben wir auch wieder zurück bekommen. Ich habe eine 1,0. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Kathrin hat eine 2,0. Das ist auch super. Wir sind richtig zufrieden mit uns. Ich drehe mich um und blicke auf die Uhr, kurz vor neun. Zeit um aufzustehen. Ich schlage die Decke zurück und muss gähnen. Nachdem wir auf dem Turnier fertig waren, haben wir noch einen Abstecher zu Oma und Opa auf dem Heimweg gemacht. Anschließend duschten wir noch, da wurde es dann spät. Langsam trotte ich zu meinem Schreibtisch. Hat jemand geschrieben? Oh, ja, gleich in fünf Chats.
Kathrin: Na, wie ist es gelaufen?
Super! 1. Platz!
Ann-Kathrin: Wie war dein Turnier?
Super! Ich habe den 1.Platz geschafft!
Rebekka: 1.Platz! Hab ich recht?
Ja, hast du. Wie geht es deinem Arm?
Den hat sie sich leider gebrochen, bei einem Kampf, wenn man das so nennen kann. Seither ist er eingegipst und sie kann nicht mehr ins Fußballtraining kommen. Schön, dass alle meine Freunde sich für mich interessieren. Am Anfang des Schuljahres hatte ich leider Streit mit Rebekka und Ann-Kathrin. Und Vivian, wegen der Rebekkas Arm gebrochen ist, fliegt von unserer Schule, im Karate wird sie auch ausgegrenzt. Deswegen wollen ihre Eltern jetzt umziehen. Wohin? Das ist mir ganz egal, Hauptsache weit, weit weg. Außerdem muss sie noch Sozialstunden ableisten. Geschieht ihr recht.
In unserer Karate Gruppe wurde auch noch über gestern diskutiert und Glückwünsche gesandt. Hier reicht mir aber ein kurzes Danke.
Mal sehen wer der letzte ist. Louis! Mein Freund, wir sind noch gar nicht so lange zusammen.
Hallo Kira, wie war dein Tag?
Super!
Hab an dich gedacht.
Danke, es hat geholfen! Ich habe den ersten Platz gemacht.
Echt?
Ja.
Ich habe dich vermisst.
Ich dich auch.
Hast du heute Zeit?
Nein, leider nicht. Ich muss lernen.
Ok, dann morgen?
Ja, vielleicht. Bis später.
Bis später. Schreibt mir, wenn du gerade eine Pause machst. <3
Ja, das werde ich tun. Größer als drei? Was soll das? Komisch. Ich drehe mein Handy hin und her, seltsam. Verstehe, mir geht ein Licht auf. Das soll ein Herz sein. Wie süß! Schweren Herzens mache ich mich auf den Weg ins Bad. Schnell ziehe ich mich an und wasche mein Gesicht. Dann gehe ich hinunter zum Frühstück. Es riecht nach frischen Brötchen. Hat Mama welche aufgebacken? Nein, viel besser, Papa war beim Bäcker! Ich setzte mich zu meiner Familie an den Tisch. Luk, Nora, meine kleinen Geschwister und Mama und Papa sind schon da. Sie haben nur auf mich gewartet. Toll! Ich nehme mir ein Weck aus dem Brotkorb und schneite es auf, dann streiche ich Marmelade darauf. Einem gemütlichen Frühstück steht nichts mehr im Weg!
„Was willst du heute machen?“, fragt Mama.
„Ich muss noch Französisch lernen“, erkläre ich ihr.
„Ok. Was ist mit dir Luk, musst du auch noch lernen?“
„Ja. Wir schreiben Deutsch, aber das ist leicht.“, antwortet Luk. Klar Luk ist auch erst in der fünften Klasse, da ist noch alles schön einfach. Obwohl bei mir in der siebten ist es auch nicht so schwer.
„Ich muss noch nichts lernen“, strahlt Nora. Sie ist auch erst in der zweiten Klasse.
„Wollen wir heute Mittag einen Spaziergang zusammen machen?“, will Papa wissen.
„Wenn wir zum Inlinerplatz gehen.“, bettelt Luk. Ja, das wäre einmal wieder cool. Früher sind Luk und ich regelmäßig auf den Inlinerplatz und haben gekickt, aber jetzt ist fast jedes Wochenende mit Spielen oder Turnieren ausgeplant. Da ist so viel nicht mehr drin. Aber egal, ich habe es mir ja schließlich selber ausgesucht.
„Das geht leider nicht“, sagt Mama, „heute Mittag soll es regnen, außerdem kommen doch Susanne und Oma.“ Susanne, das ist unsere Tante. Genauer gesagt, die Schwester von Papa.
Ja, stimmt das habe ich auch ganz vergessen. Schnell esse ich fertig und helfe noch den Tisch abzudecken, bevor ich in meinem Zimmer verschwinde um mit dem Lernen anzufangen.
„Essen“, ruft Mama. Was schon so spät? Ja, es ist Mittagszeit. Ich habe die ganze Zeit gelernt und bin jetzt schon fertig, das ist auch schön. Erst jetzt bemerke ich, dass mein Kopf dröhnt. Ich hätte auch einmal eine Pause einlegen sollen. Super! Luk scheint auch fertig zu sein, denn er tobt schon mit Nora durchs Haus. Vielleicht könnte ich heute Nachmittag auch einmal wieder mit ihm spielen.
„Essen“, ruft Mama wieder. Jetzt aber schnell, sonst hat sie keine gute Laune mehr. Ich springe auf und stoße dabei mein Mäppchen vom Tisch, super. Alle Stifte purzeln auf den Boden. Ich bücke mich und befördere alle dorthin zurück, wo sie hingehören. Dann sause ich die Treppe hinunter und setzte mich. Es gibt Gulasch. Nicht gerade mein Lieblingsessen. Aber man kann es essen. Irgendwie erinnert es mich an Gaularsch und das klingt nicht appetitlich. Außerdem kenne ich einen Witz, der lautet folgender Maßen: „Sagt der Mann zu seiner Frau: „Kannst du auch einmal etwas anderes wie Gulasch kochen?“ Darauf antwortet die Frau: „Ich versuche es ja, aber es wird immer wieder Gulasch, einfach nur Gulasch.““
Na ja, so witzig finde ich den aber auch nicht.
Nach dem Essen verschwinde ich wieder oben.
Luk ist mir gefolgt: „Hast du Zeit?“
„Ja.“
„Wollen wir spielen?“
„Gerne!“
Wir setzten uns auf den Boden und spielen weiter. In Luks Zimmer steht ein riesiger Bauernhof. Den haben wir selbst mit Papa zusammen gebaut. Er sieht genau so aus, wie der Bauernhof, auf dem wir immer im Urlaub sind. Auch die Menschen heißen identisch gleich. In meinem Zimmer hingegen steht das Haus, indem ein Teil wohnt. Da es im Bauernhaus zu wenig Platz hat für zwölf Personen. Daneben steht ein Fußballstadium, welches wir auch selber gebaut haben.
Um drei gehen wir dann hinunter um Oma und Susanne zu begrüßen, dann trinken die Erwachsenen einen Kaffee. Oma hat auch einen Kuchen gebacken, der wie immer köstlich schmeckt. Anschließend spielen wir noch Mensch Ärger dich nicht und unterhalten uns noch ein bisschen.
Ich gähne. Ich liege in meinem Bett. Meinen Ranzen für Morgen habe ich schon gepackt. Der Tag war wunderschön, genau wie der gestrige. Einfach super! Ich muss schon wieder gähnen. Wir haben uns noch sehr lange unterhalten und uns gengenseitig Witze erzählt. Und… Mist, ich wollte mich eigentlich noch bei Louis melden.
Das habe ich vergessen. Hoffentlich ist er nicht böse auf mich. Soll ich ihm jetzt noch schreiben? Ach, was, er wird es wohl noch bis Morgen früh aushalten und mit diesem Gedanken schlafe ich endlich ein.

Ein Problem geklärt
Mein Wecker reist mich unsanft aus meinen Träumen. Dabei habe ich doch so schön geträumt. Von Louis und Vivian, dass sie endlich ihre Strafe bekommt. Vielleicht kann ich mich heute noch mit ihm treffen? Mist, das geht doch gar nicht, ich habe bis siebzehn Uhr zehn Unterricht. Mist! Ich wühle mich umständlich aus dem Bett hoch, dabei geht es doch auch einfacher. Egal. Noch ziemlich verschlafen tappe ich ins Bad um mich anzuziehen. Anschließend gehe ich zum Frühstück nach unten. Wie immer habe ich noch keinen großen Appetit.
„Guten Morgen.“, wünsche ich meinen Eltern.
„Guten Morgen“, sagen meine Eltern. Papa liest wie jeden Morgen die Zeitung und meine Geschwister liegen noch in den Federn, die haben es gut. Louis ist in der fünften Klasse und Nora in der zweiten. Beide haben heute Morgen später Schule. Das bedeutet auch, dass ich alleine zur Bushaltestelle laufen muss, schade.
Ich trinke ein Glas Apfelsaft und ziehe mich fertig an, dann verlasse ich das Haus.
Es ist schon Oktober und ziemlich frisch. Ich ziehe die Schultern hoch und meinen Kopf ein. Es grenzt an ein Wunder, wenn sich die Sonne einmal zeigt, sonst weht ein frischer Wind, wie gerade.
Als ich an der Bushaltestelle ankomme, ist Kathrin schon da. Kathrin ist meine Freundin, wir kennen uns noch nicht lange. Sie wohnte früher in Bayer, ist dann aber wegen der Arbeit ihres Vaters nach Hessigheim gezogen. Dort wurde ihr Haus, indem sie eine Wohnung gemietet hatten, abgerissen. Zum Glück war in unserer Parallelstraße zu der Zeit ein Haus zu verkaufen. Dort sind sie dann eingezogen. Seitdem treffen wir uns oft und fahren auch gemeinsam ins Fußballtraining.
„Hallo. Noch einmal herzlichen Glückwunsch.“, wünscht sie mir.
„Danke. Hi.“, begrüße ich sie.
„Ich habe echt keine Lust auf den heutigen Tag.“
„Ich auch nicht. Schreibst du jetzt eigentlich mit Daniel?“. Daniel spielt mit Louis in der Jungenmannschaft. Er ist der Torwart und Kathrin findet ihn süß.
„Ja, manchmal.“, antwortet sie mir.
„Und?“
„Was und?“
„Was schreibt ihr?“
„Nichts besonderes.“, verstehe sie möchte nicht mit mir darüber reden. Ist ja auch ok.
Endlich kommt der Bus und wir steigen ein. Wie immer ist es herrlich warm. Hier kann man sich wirklich aufwärmen.
Ich suche die Plätze ab und setze mich dann neben Louis. Inzwischen schaue ich immer, neben wen ich mich setze, nicht so wie früher. Da war es mir egal, aber es ist blöd, wenn jemand einen anspricht und man nicht weiß wer es ist. Das ist mir leider schon öfter passiert.
„Hey, herzlichen Glückwunsch. Wie geht’s?“, begrüßt er mich.
„Hey. Danke und mir geht es gut. Dir?“
„Mir auch.“
Wir sitzen einfach nebeneinander und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach.
Bis er mich plötzlich fragt: „Hast du heute Mittag Zeit?“
„Nein, tut mir leid. Ich habe doch bis fünf Schule und danach Fußball.“
„Stimmt. Schade.“, er klingt enttäuscht. Ich bin es auch.

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