Portrait von Maximilian Lutz

Maximilian Lutz

Seit dem 5.Juli 2002 heißt die Realschule Maximilian-Lutz-Realschule. Damit hat die letzte der Besigheimer Schulen einen Namen, und zwar einen, der an eine verdiente Besigheimer Persönlichkeit erinnert. Viele ältere Besigheimerinnen und Besigheimer erinnern sich noch an den Unternehmer Max Lutz, den etwas jüngeren ist immerhin die Marke Emella ein Begriff.

Was macht einen Mann, der im vorletzten Jahrhundert geboren wurde und 1921 starb zu einem geeigneten Namens-Patron für eine Realschule im 21.Jahrhundert? Julius Maximilian Lutz kam als Zwanzigjähriger aus dem Schwarzwald in die Landeshauptstadt und begann in der Trikotweberei eines Herrn Müller als einer von zwei Mitarbeitern. Sie müssen sehr erfolgreich gewesen sein, denn bereits fünf Jahre später wurden sie Teilhaber.

Weshalb sich die Firma 1873 als erster Industriebetrieb in Besigheim ansiedelte, ist nicht ganz klar, aber man darf wohl annehmen, dass es etwas mit einer jungen Besigheimerin zu tun hatte, die Max Lutz kurz nachdem Umzug heiratete. Das Unternehmen expandierte und immer mehr  Fabrikler aus Besigheim und Umgebung verdienten "in der Trikot" ihren Lebensunterhalt.
Bereits 1913 war die Firma Mattes und Lutz weit über Besigheim hinaus bekannt für ihre vorbildlichen Sozialleistungen (Senkung der Arbeitszeit auf 10 Stunden am Tag; Urlaub; Übernahme der ganzen Sozialversicherungsbeiträge; ein Konsum, in dem zu Selbstkostenpreisen eingekauft werden konnte; Lernmittelfreiheit für die Kinder der Arbeiter ...).

Dass er oppositionelle Schriften an der kaiserlichen Zensur vorbei ins Land schmuggelte und dafür vorübergehend inhaftiert wurde, nennt man heute Zivilcourage. Max Lutz war also ein Mann, der unternehmerisches Denken, Leistungsbereitschaft, soziales und politisches Verantwortungsbewusstsein in seiner Person vereinte und damit in etwa das verkörperte, was wir mit unseren Schülern gern erreichen würden.